2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand
Wohnung Stadt Zug 3
Wohnung Stadt Zug
Wohnung Stadt Zug 1
Quelle:homegate.ch / 20. Mai 2023

Wohnungsmangel heute und morgen

Seit Jahrzehnten ist preisgünstiger Wohnraum in der Stadt Zug Mangelware. Personen mit mittleren und tiefen Einkommen haben grosse Mühe, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mussten sie früher in andere Gemeinden des Kantons ausweichen, finden sie heute vor allem in angrenzenden Gebieten ausserhalb des Kantons Wohnraum. Sie ziehen ins Freiamt, ins Säuliamt oder in den Raum zwischen Rotkreuz und Luzern.

Diese Verhältnisse sind nicht zuletzt eine Folge der Wirtschaftspolitik. Die Stadt Zug ist steuerlich sehr attraktiv als Firmensitz und für Personen mit hohen Einkommen und Vermögen. Das sorgt auf dem Wohnungsmarkt für hohe Mieten. Leute mit weniger Geld werden dagegen verdrängt. Die geringe Anzahl an preisgünstigen Wohnungen wirkt sich verschärfend aus. Sie werden oft von Wohnbaugenossenschaften, der Korporation oder der Stadt angeboten. Diese stellten 2019 1’358 dauerhaft preisgünstige Wohnungen zur Verfügung, was 8,8% des Stadtzuger Gesamtbestands von 15’397 Wohnungen ausmacht. Dazu kommen weitere 810 Wohnungen (5 % des Gesamtbestands), welche durch den Bund oder den Kanton Zug befristet (meist während 20 Jahren) gefördert werden. Bei diesen besteht das Risiko, dass die Mietzinsen nach Ablauf der Förderung den Marktverhältnissen angepasst und dementsprechend massiv erhöht werden.

Aufgrund der anhaltenden Attraktivität rechnet das Baudepartement der Stadt Zug für das Jahr 2040 mit mindestens 41’000 und höchstens 45’000 Menschen, die in Zug wohnen. Das bedeutet mindestens 20’500 Wohnungen, denn in Zug wird mit zwei Personen pro Wohnung gerechnet. Dieses Wachstum soll vor allem in den sogenannten Verdichtungsgebieten stattfinden. Dort soll mehr und höher gebaut werden. Dies wird dazu führen, dass viele bestehende Bauten abgerissen und damit auch älterer, weniger komfortabler, dafür aber preisgünstiger Wohnraum verloren gehen wird. Wenn er nicht ersetzt wird, haben Normalverdienende noch weniger Chancen, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Um den Anteil an preisgünstigen Wohnungen zu steigern, ist ein bedeutender Effort notwendig. Mindestens über 700 neue preisgünstige Wohnungen wird es brauchen, um im Jahr 2040 den heutigen kleinen Anteil an preisgünstigen Wohnungen halten zu können.