2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand
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Was versteht die Initiative unter preisgünstig?

Gemäss kantonalem Wohnraumförderungsgesetz liegt die maximale Monatsmiete für eine preisgünstige 4-Zimmer-Wohnung heute bei 2298 Franken. Die Initiative greift diese gesetzliche Bestimmung auf und lässt Ausnahmen für innovative Wohnformen und Genossenschaftswohnungen zu, sofern diese einer Kostenmiete unterliegen.

Gibt es Regeln, wer preisgünstige Wohnungen mieten kann?

Die Stadt Zug kennt klare Vergabevorschriften für städtische Wohnungen. So darf die Anzahl Personen in einer Wohnung die Anzahl der Zimmer maximal um eins unterschreiten. In einer 4,5-Zimmer-Wohnung dürfen also nicht weniger als drei Personen leben. Ebenso dürfen Einkommen und Vermögen nicht zu hoch sein. Diese Limiten werden periodisch überprüft. Die Wohnbaugenossenschaften kennen ähnliche Belegungsvorschriften.

Warum sollte die Stadt etwas für preisgünstige Wohnungen tun?

In der Stadt Zug wurde in den letzten Jahrzehnten vor allem für gutbetuchte Personen gebaut. Bei Wohnungen für Normalverdienende klaffen Angebot und Nachfrage hingegen weit auseinander. Dieses Marktversagen droht sich aufgrund der starken Bevölkerungszunahme zu verschlimmern. Ohne städtisches Engagement wird es immer weniger bezahlbare Wohnungen geben.

Schränkt die Initiative das Bauen ein?

Nein, im Gegenteil. In den Verdichtungs¬gebieten steigt der Landwert auch nach Annahme der Initiative um über 700 Millionen Franken. So bleibt der Wohnungsbau in Zug ein einträgliches Geschäft, denn Zug ist attraktiv. Es ist aber nötig und fair, dass die Zuger Bevölkerung im Gegenzug zur Zunahme des Landwerts ausreichend viel bezahlbaren Wohnraum für sich einfordert. Dank der Initiative kann auch endlich auf geeigneten Grundstücken im städtischen Besitz bezahlbarer Wohnraum gebaut werden. Idealerweise werden diese Grundstücke Wohnbaugenossenschaften gegeben. Denn diese wollen bauen, doch es fehlt ihnen am Land. Deshalb fordert die Initiative, die Genossenschaften auch nachhaltig bei der Beschaffung von Bauland zu unterstützen.

Der Stadtrat behauptet, zusätzliche Wohnungen führen zu Zuwanderung. Stimmt das?

Nein. Die Menschen kommen nach Zug aufgrund der grossen Zahl Arbeitsplätze und der Steuerpolitik, wie der Stadtrat 2021 einräumen musste. Die Folge davon ist der Wohnungsmangel, der die Wohnkosten ansteigen lässt. In den Worten des Stadtrats: «Viele Leute können sich das Leben in der Stadt und der Region nicht mehr leisten […]». (Antwort des Stadtrats Nr. 2642 vom 2. März 2021, S. 13). Wenn wir heute nichts tun, dann geht das immer so weiter und bezahlbare Wohnungen werden immer seltener. Mit 2000 neuen preisgünstigen Wohnungen können wir endlich die Lage entspannen.